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Meereisbewohner

Die Lebensgemeinschaft im und am Meereis ist erstaunlich vielfältig. Jeder Organismus spielt dabei seine ganz eigene – oft unverzichtbare – Rolle. Mikroskopisch kleine Bakterien und Archaeen verändern die Struktur des Meereises durch Produktion von gelatineartigen Biopolymeren. Diese wirken wie ein Gefrierschutz, verhindern die Bildung von großen Eiskristallen und halten dadurch die Porenräume und -kanäle im Eis offen und flüssig. Eine ganze Armada winziger Eisalgen betreibt in den Kanälen und an der Eisunterseite Photosynthese und nutzt das Sonnenlicht zum Aufbau energiereicher Biomasse. Die Algen schaffen damit die zentrale Nahrungsbasis, von der alle höheren Stufen des Nahrungsnetzes abhängen. Gefressen werden sie von Rädertierchen, Fadenwürmern und Ruderfußkrebsen, die im Wasser unter dem Eis wiederum Beute von Fischlarven und Jungfischen werden. Von dieser Stufe setzt sich die Nahrungskette weiter fort – über Pinguine (Antarktis), Ringelrobben und Walrosse (Arktis) bis hin zu Eisbären (Arktis) und Walen.

Wir stellen Ihnen hier – von ganz klein bis riesengroß – die wichtigsten Meereisbewohner der Arktis und Antarktis vor und beleuchten ihre wichtigen Funktionen im polaren Ökosystem.

Hintergrundbild
Bakterien-Reinkultur aus der Zentralarktis.

Bakterien

Das Meereis beherbergt eine erstaunliche Vielfalt von Bakterien und Archaeen – mikroskopisch kleinen einzelligen Organismen ohne Zellkern. Die Winzlinge kommen in allen Eisschichten zu allen Jahreszeiten vor und ertragen niedrigste Temperaturen und extreme Salzgehalte.

Im Lichtmikroskop werden die langen Ketten der einzelligen Algen sichtbar. Die Algen erscheinen orangebraun, wegen des Farbstoffs Fucoxanthin, durch den auch bei wenig Licht noch Photosynthese möglich ist.

Mikroalgen

Winzige einzellige Mikroalgen, die sogenannten Eisalgen, verleihen dem Meereis oft eine bräunlich-grüne Farbe. Besonders im Frühling können sie sich explosionsartig vermehren und bilden mit ihrer Biomasse ein wichtiges Element des polaren Nahrungsnetzes.
 

Aufnahme Vielborster aus einem Aquarium an Bord der Polarstern.

Konsumenten

In den Solekanälen und an der Unterseite des Eises leben zahlreiche einzellige Protozoen und wirbellose Tiere, die sich heterotroph – also von anderen Organismen – ernähren.
Erfahren Sie hier mehr über Wimpertierchen, Panzergeißler und Ruderfußkrebse.

Hintergrundbild
Der Polardorsch Boreogadus saida in der Arktis.

Fische

Fischarten wie der Arktische Polardorsch oder der Antarktische Silberfisch leben eng am Meereis.
An seiner Unterseite fressen sie Krebstiere oder verstecken sich dort als Jungtiere vor Fressfeinden. Zudem trotzen sie der Kälte mit speziellen Gefrierschutz-Proteinen.

Sattelrobbe

Säugetiere

Auch viele Säuger sind Spezialisten für Meereis. Lernen sie hier die bekannteste tierischen „Stars“ der Polargebiete und ihre Lebensweise kennen: Seeleoparden, Weddellrobben und Walrosse, Eisbären, Schwertwale, Narwale und gigantische Antarktische Blauwale.
 

Winkender Adeliepinguin

Vögel

Für polare Vogelarten ist Meereis oft ein zweischneidiges Schwert. Es bietet Zugang zu Unmengen von Futter unter dem Eis, kann diese Nahrungsquellen aber auch komplett blockieren, wenn es eine geschlossene Decke bildet. Erfahren Sie hier mehr über Pinguine und Co.