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Dr. Monica Ionita-Scholz

Monica hat Physik in Bukarest studiert und promovierte später am AWI. Ihr Themengebiet war dabei die Abflussmenge von Flüssen statistisch zu berechnen. Seit drei Jahren benutzt sie ihr statistisches Modell auch um die Ausdehnung des arktischen Meereises vorherzusagen und erzielt damit erstaunlich gute Ergebnisse.

Seitdem ergänzt sie mit ihrer statistischen Methode das Team der Meereismodellierer am AWI, die jährlich Vorhersagen über die Meereissituation im September in der Arktis treffen. Außerdem ist sie als Klimatologin für die Klimakarten auf meereisportal.de zuständig. Da sie ein Modell für ihre Arbeit nutzt, dass noch nie in dieser Art auf die Vorhersage der Meereisausdehnung angewandt wurde, ist es besonders wichtig, dass sie sehr flexibel ist und gut mit ihren Kollegen zusammenarbeitet.

Neben der Weiterentwicklung von Vorhersagemodellen ist eine der größten Auswirkungen ihrer Arbeit, wie sie damit die Menschen in ihrem Umfeld beeinflusst und inspiriert. So erzählt sie, dass es eines der Ziele ihrer Tochter ist, die Arktis zu retten. Deswegen ist es für sie auch so wichtig eine Plattform zu haben, auf der wissenschaftliche Daten und Informationen einfach und anschaulich dargestellt werden.

Was sind die Vorteile, wenn man verschiedene Modelle für die Vorhersage der Meereisausdehnung verwendet?

Es gibt zwei Arten von Modellen für Vorhersagen in der Physik. Neben dem statistischen Modell, welches ich für meine Vorhersagen benutze, gibt es außerdem dynamische Modelle. Beide haben Vor- und Nachteile und dadurch haben wir verschiedene Perspektiven. Außerdem können wir so unsere Methoden und Ergebnisse noch besser vergleichen und verbessern und so gemeinsam auch unser Forschungsgebiet voranbringen.

Wieso ist es wichtig, Vorhersagen über die Ausdehnung des Meereises zu machen?

Wir leben in einer Welt, in der sich Dinge schnell ändern und die Arktis ist ein sehr sensibles System, in dem viele Veränderungen dramatischer sind, als in anderen Bereichen der Erde. Deswegen ist es für uns wichtig, diese Veränderungen mit unseren Modellen zu erfassen und Vorhersagen zu machen, um das ganze System besser zu verstehen. Aber die Vorhersagen sind natürlich auch für andere interessant, wie zum Beispiel die Schifffahrt. Denn wenn wir schon Ende Mai vorhersagen können, wo im Sommer Meereis sein wird und wo nicht, können die Routen viel besser geplant werden.

Hast du das Gefühl, dass das meereisportal.de eine wichtige Rolle im Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft spielt?

Ja, vor allem weil wir versuchen, alles so aufzubereiten, dass es auch jemand verstehen kann, der nicht aus der Wissenschaft kommt, aber trotzdem seine Informationen direkt aus der Wissenschaft haben möchte. Und ich glaube das erreichen wir vor allem durch überzeugende Informationen, wie zum Beispiel, dass vergangenen Winter 2017/18 die Temperaturen in Grönland zu einem Zeitpunkt 16°C höher waren als in Berlin. Durch solche Beispiele mit persönlichem Bezug kann man Wissenschaft zugänglich machen und den Leuten zeigen, was wir hier machen und warum es wichtig ist.

Mein persönlicher Held ist… 

meine Physiklehrerin in der Schule, ohne die ich heute sicher keine Wissenschaftlerin wäre. Ich war sehr gut in Physik und sie hat mich motiviert und an mich geglaubt.

Portraitbild von Dr. Monica Ionita-Scholz

Dr. Monica Ionita-Scholz

Meteorologin / Klimatologin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
AWI