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Dr. Gunnar Spreen

Apfelbäume im Alten Land und das Meereis haben mehr gemeinsam, als man zunächst erwartet. Mit Satelliten kann man Vorgänge bei beidem nachvollziehen, weshalb es auch zwei Forschungsgebiete waren, zwischen denen sich Gunnar während der Diplomarbeit seines Physikstudiums entscheiden musste. Weil das Thema Meereis mehr Anziehungskraft auf ihn ausübte, entschied er sich letztendlich dafür und er konnte nach seiner Diplomarbeit auch schon an einer Fahrt mit der Polarstern teilnehmen. Außerdem forschte er auch für einige Jahre in Kalifornien über die Eisdrift und machte danach an einem norwegischen Institut Forschung auf dem Eis. So entwickelte er nicht nur ein großes Wissen über das Meereis, sondern lernte auch die Vorteile von interdisziplinärer Arbeit kennen.

Als Leiter der Arbeitsgruppe Polare-Fernerkundung der Universität Bremen betrachtet er vor allem die Meereisausdehnung mit Satelliten. Auf dem Datenportal von meereisportal.de findet man die Daten, die er mit seiner Arbeitsgruppe aufbereitet. 

Wie wirkt sich der interdisziplinäre Austausch mit anderen Wissenschaftlern auf deine Arbeit aus?

Man hat natürlich Themenbereiche, in die man sich ganz speziell reinarbeiten kann, aber ich persönlich finde es sehr bereichernd, diese interdisziplinäre Arbeit auch gezielt anzustreben. Manchmal kommt man gerade erst durch diesen Austausch auf Fragestellungen, die man nur zusammen mit anderen Fachbereichen oder Disziplinen bearbeiten kann. Ich glaube auch, dass man bei manchen Fragen sonst an seine Grenzen stößt, wenn man nicht eng mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammenarbeitet.

Wie kannst du mit deiner Forschung dem Klimawandel entgegenwirken?

Man muss auf jeden Fall zwischen Klimaschutz und Klimaforschung unterscheiden. Wir liefern Informationen, damit die Gesellschaft und die Politik Entscheidungen zu Klimaschutzmaßnahmen treffen können. Das ist etwas, dass uns alle angeht und das können wir natürlich auch niemandem abnehmen. Aber wir können möglichst gute Daten und Prognosen liefern, damit diese wichtigen Entscheidungen bestmöglich und informiert getroffen werden können.

Was ist deine persönliche Motivation, dich beim meereisportal.de zu engagieren?

Ich sehe es als einen essenziellen Teil meiner Arbeit, dass man Informationen zur Verfügung stellt. Mir ist natürlich klar, dass meereisportal.de nur ein bereits interessiertes Publikum anspricht, aber wir hoffen, dass jeder, der Informationen möchte, diese auch bekommen kann. Das Tolle bei meereisportal.de ist ja, dass wir nicht einfach nur unsere Daten veröffentlichen, sondern diese auch kombiniert mit Karten, Grafiken und Texten allgemein verständlich machen. So tragen wir hoffentlich dazu bei, dass unsere Forschung kein abgekoppelter Prozess an den Universitäten und Instituten bleibt.

Meine Traumexpedition wäre… 

Nach all meinen Arktiserfahrungen, wäre es ein Traum von mir, mal eine Expedition in die Antarktis, mit einem sehr interdisziplinären Team zu machen. Am liebsten wäre mir natürlich eine Winterexpedition, aber da ich noch gar nicht da war, würde mich auch eine im Sommer interessieren. 

Portraitbild von Dr. Gunnar Spreen

Dr. Gunnar Spreen

Meereisphysiker
Sektionsleiter "Fernerkundung von Meereis"
IUP/Universität Bremen