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Dr. Georg-Christian Heygster

Obwohl er schon pensioniert ist, arbeitet er noch immer an der Universität Bremen, um weiter forschen zu können. Mit dem Meereis beschäftigt er sich schon seit Beginn der ersten Satellitenmessungen zur Meereisausdehnung und hat dadurch miterlebt, wie sich ein ganzes Forschungsgebiet entwickelt und verändert hat.

Nach seinem Studium der Physik in Göttingen kam er an die Universität Bremen, wo er zunächst im Rechenzentrum arbeitete und später am Aufbau des Bereiches Meereisfernerkundung beteiligt war. Da die täglichen Berechnungen der Satellitendaten heute zum größten Teil automatisch verlaufen, beschäftigt er sich jetzt viel mit der Verbesserung der Auswertungsverfahren, der Überprüfung der Vorgänge und der Weiterentwicklung und Bestimmung, welche Parameter ausgereift genug sind, um sie der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Seine Faszination von den Polargebieten und die Freude daran, die Natur verstehen zu wollen, treiben ihn bei seiner Arbeit an und sind auch seine Motivation, sein Wissen zu teilen. 

Wie hat sich der Forschungsbereich Meereis verändert, seitdem du darin als Wissenschaftler arbeitest?

Ein riesiger Meilenstein war der Start des Mikrowellensensors AMSR-E, dessen Daten viel genauere, tägliche Karten des Meereises zu berechnen erlauben. Auch durch technische Entwicklungen, wie leistungsfähige Computer oder das Internet, hat sich vieles verändert, wie z.B. die Datenmenge, die wir verarbeiten können. Das hat natürlich auch die Wissenschaft enorm beeinflusst. Außerdem können wir heute die Daten viel besser interpretieren als früher und nicht nur Aussagen darüber machen, wo Meereis ist und wo nicht, sondern auch über den Eistypen (also ein- oder mehrjähriges Eis), die Eisdicke und den Schnee darauf.

Hast du das Gefühl, dass sich die Wahrnehmung der Gesellschaft bezüglich Klimaforschung und speziell auch Meereis geändert hat?

Ja und dadurch hat sich auch der Kontext unserer Arbeit verändert. Der Klimawandel ist viel präsenter in der Gesellschaft und da das Meereis ein wichtiger Indikator für den Klimawandel ist, ist auch das gesamtgesellschaftliche Interesse daran gewachsen.

Wo siehst du die Rolle des meereisportal.de im Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft?

Das ist unsere Chance als Wissenschaftler, an die Öffentlichkeit zu gehen und unser Wissen so zu teilen, dass es auch wahrgenommen wird. Die Aufgabe von meereisportal.de ist es, der interessierten Öffentlichkeit die Kenntnisse und aktuellen Entwicklungen über das Meereis nahezubringen, und das in deutscher Sprache. Deswegen bin ich auch sehr froh über diese ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen der Universität Bremen und dem AWI.

Mein persönlicher Held ist… 

Albert Schweitzer. Er hat für mich eine persönliche Bedeutung, weil er zum einen viel für die Menschheit getan hat, aber auch große Freude an der Musik hatte, eine Leidenschaft, die ich mit ihm teile. 

Portraitbild von Dr. Georg-Christian Heygster

Dr. Georg-Christian Heygster

Meereisphysiker
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
IUP/Universität Bremen