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Dr. Frank Kauker

Frank hat theoretische Physik in Hamburg studiert. Da er aber angewandter arbeiten wollte, wechselte er zuerst an das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und dann an das AWI, wo er im Bereich der Klimaforschung Meereismodelle betreibt und weiter entwickelt. Das bedeutet, dass er Daten die vor Ort erhoben wurden und Satellitendaten in ein Modell integriert, um so zum Beispiel Vorhersagen über das Meereis zu machen.

Die Arbeit eines Modellierers ist sehr theoretisch und beinhaltet viel Programmierarbeit. Für meereisportal.de arbeitet er vor allem am ‚sea ice outlook‘. Das ist ein jährlicher Versuch von Forschern aus vielen Ländern, bereits im Mai die minimale Meereisausdehnung für den September möglichst genau vorherzusagen. Außerdem ist ein großer Teil seiner Arbeit, Fehler in den Modellen aufzuspüren und sie so zu optimieren, um in Zukunft noch genauer mit den Modellen arbeiten zu können. So konnte zum Beispiel durch die Nutzungen der Eisdickendaten des CryoSat-2 Satelliten die Genauigkeit der Vorhersagen verdoppelt werden. Deshalb ist es auch so wichtig, mit anderen Arbeitsbereichen zusammenzuarbeiten, um auch die Modellergebnisse, z.B. im Nachhinein mit den erhobenen Daten validieren zu können.

Warum ist es überhaupt wichtig, die Meereisausdehnung mithilfe von Modellen zu betrachten?

Man kann dadurch die Veränderungen in den Polarregionen besser abbilden und nachvollziehen. Aber im Prinzip wissen wir ja, dass das Eis zurückgeht und haben damit genug Motivation, die wir als Gesellschaft zum Handeln benötigen. Allerdings fokussiert sich mittlerweile auch die Forschung darauf, wie die Meereisausdehnung in der Arktis das Wetter in Europa beeinflusst. Da gibt es schon einige Hypothesen dazu und Ziel dieser Forschung ist es, die Zusammenhänge zu verstehen und die Wettervorhersagen zu verbessern in dem man auch die Entwicklung in der Arktis mit einbezieht.

Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die auf Expeditionen Daten erheben?

Also Modellierung und Beobachtungserhebung sind zum größten Teil getrennte Bereiche. Allerdings haben wir im Bereich Meereisforschung etwas sehr Seltenes, wenn nicht sogar Einzigartiges am AWI, weil wir in unserer Gruppe alle Arbeitsschritte einer „Forschungskette“ selber behandeln. Wir haben Forscher*innen, die Daten vor Ort auf dem Eis erheben, Forscher*innen die die Satellitendaten auswerten und Forscher*innen die zum Beispiel aus den Daten des CryoSat-2 Satelliten Meereisdicken errechnen, mit dem EM-Bird validieren und die Meereisdaten verbessern. Diese im Feld erhobenen Daten und die Satellitendaten nutzen wir dann, um mit dem Modell Vorhersagen zu machen.

Wo siehst du die Aufgaben von meereisportal.de im Bereich des Wissenstransfers?

Informationen sollten so aufbereitet sein, dass sie auch von der Allgemeinheit gut aufgenommen werden können. Und da ist das meereisportal.de ein guter Schritt in diese Richtung, weil es zwischen der relativ oberflächlichen Ebene der Zeitung und den sehr anspruchsvollen wissenschaftlichen Publikationen wenig Informationsquellen gibt. Es ist ein Medium, von dem man ausführliche Informationen bekommt, aber so aufbereitet, dass es ohne viel Vorwissen verstanden werden kann. Aber deswegen müssen wir auch aufpassen, dass wir mit unseren Meldungen nicht zu stark in die Richtung einer Tageszeitung gehen. Wetterextreme gibt es immer, aber der Prozess des Klimawandels ist ein gradueller und es ist auch wichtig, das abzubilden und sich nicht nur auf Extreme und Katastrophen zu konzentrieren.

Mit meiner Arbeit möchte ich … 

…, ganz pauschal gesagt, schon die Welt verbessern.

Portraitbild von Dr. Frank Kauker

Dr. Frank Kauker

Meereisphysiker
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
AWI