Dr. Christian Melsheimer
Schon als Kind fand Christian das Thema Natur- und Umweltschutz sehr spannend, mit dem er durch Forscher und Vorbilder wie zum Beispiel dem Tierfilmer und Vorhaltensforscher Grzimek in Kontakt kam und hoffte, dieses Interesse auch später in seine Arbeit einfließen lassen zu können. Obwohl ihn auch die Meteorologie faszinierte, entschied er sich Physik zu studieren, um so breiter aufgestellt zu sein. Im Laufe seines Studiums spezialisierte er sich dann auf Fernerkundung (die Erhebung von Daten mithilfe von Satelliten) in der Ozeanographie.
Sein Wunsch, über Fernerkundung die Ozeane zu erforschen, führte ihn nach seinem Studium über Singapur an die Universität Bremen. Da sich die Bremer Umweltphysiker überwiegend auf die Fernerkundung der Polargebiete konzentrierten, kam er so zu dem Forschungsgebiet Meereis.
Als Teil des Forschungsteams arbeitet er daran, Methoden weiterzuentwickeln und neu zu entwickeln, um letztendlich bessere Meereiskarten erstellen zu können. Außerdem ist er auch für die Daten zuständig, die im DatenPortal von meereisportal.de zu finden sind. Sein früher Kontakt mit dem Thema Umweltschutz ist hierbei auch ein großer Motivationsfaktor, sein Wissen zu teilen und mit seiner Expertise bereitzustehen.
Was macht dir an deinem Job besonders Spaß?
Bei meiner Arbeit sitze ich viel am Computer und programmiere, aber es motiviert mich, dass ich es im Kontext der Klimaforschung tue. Es ist faszinierend, aus Satellitenrohdaten relevante Informationen für Forschung und Gesellschaft herauszuarbeiten. Und ein anderer Teil meiner Arbeit, den ich ganz toll und wichtig finde, ist der Austausch mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, und dass man zusammen mit Leuten aus aller Welt an diesem hochaktuellen und interessanten Forschungsgebiet arbeiten kann.
Wie siehst du denn die Aufgaben von euch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oder genauer vom meereisportal.de in der Vermittlung eurer Erkenntnisse?
Ich schaue mir zwar in der Klimaforschung nur einen kleinen Teil an und bin deswegen nicht der größte Experte, aber es gibt schon alarmierende Phänomene, wo es Handelsbedarf gibt. Aber dafür müssen die Leute natürlich Bescheid wissen und die Fakten haben. Ich sehe es auch als meine Aufgabe als Wissenschaftler, meine Forschung zu veröffentlichen und zwar nicht nur als Teil wissenschaftlicher Publikationen sondern auch so, dass jeder Zugriff hat und es verstehen kann. Und natürlich ist es auch wichtig, dass die Allgemeinheit und die Politik weiß, warum wir unsere Forschung machen, schließlich sind sie es auch, die uns unterstützen müssen.
Für wen sind die Informationen auf meereisportal.de deiner Meinung nach besonders interessant?
Hier ist jeder richtig, der sich ein bisschen zu Meereis informieren, das Themengebiet genauer kennenlernen, oder sogar auf konkrete Daten zurückgreifen möchte. Das kann jemand sein, der sich einfach für diesen spezifischen Forschungsbereich interessiert, oder auch andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zwar nicht selber in der Meereisforschung tätig sind, für die das Meereis aber auch relevant ist.
Mein persönlicher Held ist…
In meiner Kindheit war das Heinz Haber. Er hat Wissenschaftssendungen moderiert wie „Stirbt unser blauer Planet“. Als Grundschüler war das mein erster Kontakt mit dem Thema Umweltzerstörung und Umweltschutz und seitdem hat es mich auch nicht wieder losgelassen.
Dr. Christian Melsheimer
Meereisphysiker
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
IUP/Universität Bremen