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Dr. Renate Treffeisen

Renate startete ihre wissenschaftliche Laufbahn als Umweltingeneurin an der TU Berlin. In der Großstadt spezialisierte sie sich passenderweise auf die Fachrichtung „Luftreinhaltung“ und beschäftigte sich zunächst mit städtischen Staubpartikeln. Im Anschluss promovierte sie zu troposphärischem Ozon und untersuchte, wie Luftmassen Schadstoffe transportieren und wie es im Somme zu erhöhten Ozonkonzentrationen kommt. Sie ist also ein Analysetalent und versteht sehr viel davon was es heißt, Messdaten zu gewinnen und sie zu bewerten. Das öffnete ihr auch im Jahr 2000 die Tür zum AWI. Renate arbeitete in beiden Polargebieten an Staubpartikeln in der Atmosphäre und wie diese in die Polargebiete gelangen. 2008 traf sie eine schwere Entscheidung und ging nicht für einen Forschungsaufenthalt nach Kanada, sondern übernahm stattdessen die Leitung des Klimabüros am AWI, das an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft arbeitet. Jetzt pendelt sie zwischen ihrer beeindruckend grünen Dachterrasse in Berlin und Bremerhaven. Obwohl diese berufliche Umstellung in ein ganz anderes Berufsfeld zunächst schwer vorstellbar für sie war, stellte es sich als absoluter Glücksgriff heraus. Die Faszination für Messgeräte und -verfahren ist stets geblieben und das Verständnis dafür hilft weiterhin. In meereisportal.de arbeitet sie für den konzeptionellen Aufbau, die Strukturierung von Abläufen und entwickelt neue Ideen, um das Portal weiterzubringen

Wie hilft dir dein eigener wissenschaftlicher Hintergrund bei deiner Arbeit für meereisportal.de?
Ich denke im Bereich des Wissenstransfers ist es wichtig, dass man versteht, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten und welche Arbeitsbelastungen sie haben. Ihre erste Priorität ist ihre Forschung und alles andere, wie Anfragen, die wir für meereisportal.de haben, sind zunächst eine zusätzliche Arbeit. Da hilft es mir, dass ich selber als Wissenschaftlerin gearbeitet habe und weiß, wie anstrengend zum Beispiel eine Expedition ist und man da nicht unbedingt immer Zeit findet, Inhalte für unser meereisportal.de zu erstellen. Es hilft mir also die Zusammenarbeit realistisch zu planen und auch Grenzen zu kennen.

Was sind besondere Fähigkeiten, die dir bei deiner Arbeit helfen?
Zum einen braucht man Organisationstalent, Spaß an dieser Arbeit und Durchhaltevermögen. Das Andere, wofür ich auch bei meinen Kollegen bekannt bin ist, dass ich Visionen habe von dem, was man erreichen könnte. Das dann zu verfolgen und nicht locker zu lassen, diese Fähigkeit hilft bei dieser Schnittstellenarbeit.

Braucht man eine Vision vom Endprodukt, um ein Wissenstransferprojekt wie meereisportal.de zu verwirklichen?
Man muss auf jeden Fall davon überzeugt sein, dass diese Art von Arbeit wichtig ist. Am Anfang wussten wir ja gar nicht, wie meereisportal.de mal aussehen würde. Aber wir hatten den Forschungsschwerpunkt Meereis am AWI und die Vision, dass wir ein Aushängeschild für unsere Forschung und Expertise brauchen, um auch in der deutschsprachigen Öffentlichkeit besser wahrgenommen zu werden. Man braucht eine Vision von dem, was man erreichen möchte, um so ein Projekt umzusetzen. Und wir sehen ja, dass es funktioniert. Mittlerweile haben wir in Spitzenzeiten bis zu 800 Besucher pro Tag auf unserer Website und es gibt Leute, die regelmäßig die Meereiskarten aufrufen und sich sofort melden, falls sie mal nicht aktualisiert werden.

Wenn ich jemanden erklären soll, was ich den ganzen Tag mache…
Ich setze alles daran, Leute unsere spannende Forschung näherzubringen und ihnen zu zeigen, wie Forschung eigentlich funktioniert. Denn Forschung braucht Zeit und entwickelt sich immer weiter, ist von Neugierde getrieben und jeder Schritt ist dabei wichtig. 

Portraitbild von Dr. Renate Treffeisen

Dr. Renate Treffeisen

Leiterin des AWI-Klimabüros
Umweltingenieurin / Klimawissenschaftlerin