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Sea Ice Outlook für Juli 2017

Meereisvorhersage Meereismodelle Meereisminimum

Übersetzung und Zusammenfassung des Sea Ice Outlook (SIO) Bericht für den Monat Juli 2017.

Im Juli 2017 waren am Sea Ice Outlook Bericht 36 Beiträge für das Gebiet der Arktis beteiligt. Acht Beiträge befassten sich mit der regionalen Eisausdehnung Alaskas, während 12 weitere Arbeiten Vorhersagen über die Antarktis trafen. Außerdem wurden zwei informelle Beiträge eingereicht. In diesem Monat wurden drei heuristische Arbeiten, drei Beiträge mit einer Kombination aus heuristischen und statistischen Methoden, 15 statistische Arbeiten und 15 dynamische Modelle berücksichtigt. Der Median der vorausgesagten Meereisausdehnung der Arktis im September 2017 liegt im Juli bei 4,5 Millionen km2; die Quartilsgrenzen bei 4,2 und 4,8 Millionen km2. Im Vergleich zum Juni dieses Jahres haben sich die Werte um etwa 0,1 erhöht. Die Spannweite der Werte reicht im Juli von 3,1 bis 5,5 Millionen km2. Während der höchste Wert im Juni von einem Modell stammte, finden sich die vier höchsten Werte diesen Monat in statistischen Ansätzen. Die beiden AWI-Beiträge (der dynamische Ansatz „AWI Konsortium“ und der statistische Ansatz „Ionita&Grosfeld“ – mehr Informationen zu den beiden Ansätzen finden sich hier) unterscheiden sich im Juli nur noch leicht (4,93 vs. 4,74 Millionen km2), wobei sich die statistische Vorhersage im Vergleich zum Juni deutlich erhöhte, wohingegen die dynamische Vorhersage sich nur leicht veränderte. Aus den Erfahrungen der beiden AWI-Ansätze in den letzten Jahren ist bekannt, dass die Vorhersage im Juni noch mit weitaus größeren Unsicherheiten behaftet ist, als die Vorhersage im Juli (siehe Abbildung 1).

Im Vergleich der verschiedenen Methoden untereinander ordnen sich die heuristischen Methoden mit einem Median von 4,1 Millionen km2 unter dem Gesamtmedian (4,5 Millionen km2) ein, die statistischen Methoden ordnen sich mit einem Median von 4,7 Millionen km2 darüber ein (siehe Abbildung 2).  Druckenmiller und Eicken (University of Alaska Fairbanks) berichten von einer Eiskonzentration in der Beaufortsee, die zwar deutlich unter den Normalwerten liegt aber dennoch mehr als 20 % höher ist als die extremen Werte von 2016. Mehrjähriges Eis kommt selten bis gar nicht vor. Zwei weitere Gruppen kommentierten das Meereisvolumen. Das AWI vermerkte im April 2017 das drittniedrigste Meereisvolumen seit Beginn der CryoSat-Aufzeichnungen. Gleichzeitig verzeichnete Viddal einen Anstieg  des Meereisvolumenrückgangs im Jahresdurchschnitt in den Jahren 2015, 2016 und 2017 verglichen mit den vorausgehenden Jahren basierend auf PIOMAS-Berechnungen.

Im Juli 2017 trafen drei Modelle Vorhersagen über den Zeitpunkt der Eisfreiheit (Ice Free Days IFD). In diesem Monat zeigen NESM und NOAA CPC ähnliche Schmelzstrukturen in der Beaufort-, Tschuktschen- und Karasee. Wie bereits im Juni wurde auch im Juli eine Rekordzahl an Meereiswahrscheinlichkeitsvorhersagen (SIP) eingereicht (elf Teilnehmer – Abbildung 4). Neun der Gruppen, die im Juni eine SIP-Karte einreichten, reichten auch im Juli eine Karte ein, was eine Abschätzung der Tendenz erlaubt. Im Allgemeinen stimmen die SIP-Karten für den Juni und Juli gut überein aber einige Modele sagen eine kleinere Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein von Meereis im Juli in der Beaufortsee voraus. Die Modelle, die im Juni eine sehr diffuse Wahrscheinlichkeit an der Eiskante zeigten (MetOffice und NAOAA CPC), zeigen im Juli dort eine leicht schärfere Wahrscheinlichkeit, was gleichbedeutend mit einer reduzierten Ensemblestreuung ist. Interessanterweise ist auch die Streuung zwischen den Modellen im Juli reduziert, was auf eine langsame Konvergenz der Modellvorhersage hinweist. Nichtsdestotrotz gibt es weiterhin eine starke Streuung zwischen den Modellen in der Beaufortsee und nördlich der Tschukschen-, Kara- und Barentssee. Die Erwartung für eine eisfreie Nordostpassage ist weiterhin hoch (mittlere Wahrscheinlichkeit (SIP) liegt unter 20 %).

In diesem Monat wurden außerdem acht Prognosen über die Alaska-Region (Kombination aus Beringmeer, Tschuktschen- und Beaufortsee) eingereicht. Der Median der vorhergesagten Fläche der Meereisbedeckung liegt bei 0,40 Millionen km2, wobei die statistischen und dynamischen Methoden ähnliche Mittelwerte erreichten. Die Größe der Region variiert leicht zwischen den verschiedenen Beiträgen. Durchschnittlich wird der Region eine Fläche von 3,96 Millionen km2 zugerechnet, sodass die vorhergesagte Meereisbedeckung für den Monat September etwa 10% der Gesamtfläche ausmacht. 

Meereisvorhersage für die Antarktis 

Im Juli 2017 wurden zwölf Prognosen (eine Nachreichung aus dem Juni) zur Meereisbedeckung in der Antarktis eingereicht. Unter den sieben Gruppen, die bereits im Juni Beiträge in dieser Kategorie eingereicht haben, geht die Wertemenge in diesem Monat weniger weit auseinander, als es im Juni der Fall war. Zwei der neuen Vorhersagen (Navy Earth System Model und Lamont) lassen die Wertemenge im Juli aber mehr streuen als im Juni. Drei der zwölf Beiträge prognostizieren im September ein Jahresmaximum, das niedriger ist als jemals bisher beobachtet. Die Unsicherheiten der individuellen Vorhersagen gehen allerdings recht weit auseinander (von 0.9 bis 1,7 Millionen km2). Zum Vergleich: die historischen Aufzeichnungen zeigen eine Bandbreite von 2,14 Millionen km2 und die Bandbreite der eingereichten Beiträge beträgt 3.6 Millionen km2.

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