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Sea Ice Outlook Bericht für den Monat Juli 2016

Meereisvorhersage Meereismodelle Meereisminimum Arktis

Übersetzung und Zusammenfassung des Sea Ice Outlook (SIO) Bericht für den Monat Juli 2016.

Für den Sea Ice Outlook basierend auf Daten von Ende Juni wurden 37 Beiträge eingereicht, einschließlich eines rein regionalen Sea Ice Outlooks für die Region Alaska (wobei ebenfalls bei den gesamtarktischen Vorhersagen drei Vorhersagen für die Region Alaska abgegeben wurden). Der Julibericht 2016 beinhaltet für die gesamtarktischen Meereisvorhersagen drei heuristische Beiträge, siebzehn statistische Beiträge, vierzehn Modellbeiträge, davon fünf dynamische Meereis-Ozean Modelle sowie acht die vollgekoppelte Klimamodelle benutzen und zwei Beiträge, die gemischte Methoden verwenden. Der Median der Meereisvorhersage im September 2016 beträgt 4,3 Mio. km² und hat sich damit gegenüber dem Wert des Vormonats kaum verändert (4,28 Mio. km²). 50 % der Werte liegen zwischen 4,10 und 4,6 Millionen km2 (Abbildung 1 – oberes und unteres Quartil). Die Werte der Beiträge schwanken etwas geringer als im Vormonat und bewegen sich zwischen 3,6 und 5,2 Mio. km². Keiner der Beiträge sagt ein neues September Rekordminimum voraus - trotz des warmen Winters, der geringen Meereisausdehnung und dem Auftreten von viel dünnem Eis im Frühjahr 2016. Die meteorologischen Bedingungen unterstützen momentan die Annahme, dass es zu keinem Rekordminimum kommt: Die Oberflächentemperaturen in der zentralen Arktis bewegen sich für diese Jahreszeit im normalen Bereich und auch die Temperaturvorhersagen für die nahe Zukunft zeigen keine deutlich wärmeren Bedingungen als der Mittelwert der letzten Jahre. Trotzdem sind die subpolaren Meere und die den arktischen Ozean umgrenzende Landfläche wärmer als der langjährige Durchschnitt.

Im Rekordjahr 2012 wurde jedoch auch von keinem der eingereichten Beiträge, mit den damals zur Verfügung stehenden Methoden, das Rekordminimum im September vorhergesagt. „Hätte das AWI im Jahre 2012 allerdings schon die heute verwendete dynamische Methodik mit Assimilierung von Meereisbeobachtungen im März und April zur Verfügung gehabt, wäre ein neues Rekordminimum spätestens im Juli vorhergesagt worden“, berichtet Dr. Frank Kauker von AWI. Dies ergab eine Nachrechnung der Jahre 2012 bis 2014 (Abbildung 2). Die Wahrscheinlichkeit ein neues Rekordminimum zu erreichen, lag bei der Nachrechnung des Jahres 2012 bei 30 % für den Junibericht des Sea Ice Outlooks (3 von 10 Ensemblemitglieder ergaben eine Meereisausdehnung unterhalb des Wertes von 2007) und bei 100 % für den Juli und Augustbericht des Sea Ice Outlooks (alle Ensemblemitglieder lagen unterhalb des Wertes von 2007). Beim aktuellen Juni und Juli Sea Ice Outlook 2016 mit der AWI Modellvorhersage liegt kein Wert eines Ensemblemitgliedes unterhalb des Wertes von 2012.

 

Wie im Bericht des letzten Monats sind die Medianwerte für die Modellbeiträge etwas höher als die der statistischen Methoden. Für die Modellbeiträge liegt der Median der Vorhersagewert für die Septembermeereisausdehnung bei 4,5 Mio. km², wobei 50 % der Werte zwischen 4,1 und 4,8 Mio. km² liegen. Die statistischen Methoden haben einen Median von 4,3 Mio. km² und 50 % der Werte liegen zwischen 4,1 und 4,6 Mio. km². Der Wertebereich für die statistischen Methoden ist enger geworden im Vergleich zum Juni, was darauf zurückzuführen ist, dass die sehr hohen Werte einiger Beiträge reduziert wurden. Der Wertebereich der vollgekoppelten und dynamischen Meereis-Ozean Modelle sind im Vergleich zum Vormonat nahezu gleich geblieben (siehe Abbildung 3 und 4).

 

Kontext der aktuellen Meereisvorhersagen für Juli 2016

Nach dem warmen arktischen Winter 2015/2016 bleibt die Meereisausdehnung weiterhin unterhalb der normalen Ausdehnung. Die gerade vorherrschenden meteorologischen Bedingungen zeigen für die letzten beiden Monate nahezu normale Oberflächentemperaturen im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1981-2010 über dem größten Teil des zentralen arktischen Ozeans (Abbildung 5). Von diesem Muster abweichende Ausnahmen sind die Temperaturen über der Barent- und Karasee, die einhergehen mit der außergewöhnlich geringen Meereisbedeckung im Winter und Frühling in diesem Jahr. Die subpolaren Meere und auch die angrenzenden Landflächen waren in den letzten beiden Monaten überwiegend wärmer als normal. Diese Bedingungen sind auch in Ny-Ålesund zu sehen (Abbildung 6).