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Der Frühling in der Arktis ist gestartet

Die saisonale maximale Ausdehnung des arktischen Meereises ist überschritten, die Sonne am Nordpol ist wieder aufgegangen und damit ist die lange Polarnacht vorbei.

Die für März 2021 gemittelte arktische Meereisausdehnung betrug 14,72 Millionen Quadratkilometer (Abb. 1). Dies waren circa 504.000 Quadratkilometer über dem Rekordminimum von 2017 und circa 620.000 Quadratkilometer unter dem langjährigen Durchschnitt von 1981 bis 2010. Die durchschnittliche Ausdehnung liegt in der Reihe der Satellitenmessungen, die 1979 begann, auf dem zehnt-niedrigsten Stand (Abb. 2). Weniger Meereis als im langjährigen Mittel fand sich auf der atlantischen Seite in der nördlichen Barentssee und nördlich von Spitzbergen, auf der pazifischen Seite in der Tschuktschen See (siehe Abbildung 3). Im Ochotskischen Meer sowie in der östlichen Barentssee war die Eisdecke im Vergleich zum langjährigen Mittel etwas weiter ausgedehnt.

Die Lufttemperaturen auf 925 hPa (etwa 760 Meter über dem Meeresspiegel) lagen im März in Nord-Eurasien bis zu 5 Grad Celsius unter dem Durchschnitt und erstreckten sich über Alaska nach Osten. Im atlantischen Sektor der Arktis lagen die Temperaturen hingegen 1 bis 3 Grad Celsius über dem Durchschnitt, wobei sich eine Zunge überdurchschnittlicher Temperaturen bis in die Beaufortsee erstreckte (Abbildung 4 links). Die damit verbundene atmosphärische Zirkulation für März weist einen niedrigen Druck über dem nördlichen Nordatlantik auf, wobei der niedrigste Druck über der Barentssee konzentriert ist. Hierdurch bedingt wurden vermehrt kalte Temperaturen aus der Arktis nach Nordeuropa getragen, die für die Jahreszeit typische Kälteeinbrüche insbesondere in der zweiten Monatshälfte brachten. Nachdem der Index der Arktischen Oszillation den größten Teil des vergangenen Winters in einer anhaltenden negativen Phase verblieben war, war er im März überwiegend positiv, jedoch mit starken Schwankungen. Dies bedeutet eher westliche Windlagen, die wärmere Atlantikluft nach Nordeuropa treiben.

Bis 2021 beträgt die lineare Abnahmerate für die Meereisausdehnung im März im Vergleich zur durchschnittlichen Ausdehnung von 1981 bis 2010 2,2 Prozent pro Jahrzehnt. Der kumulierte Eisverlust im März über den 43-jährigen Satellitenrekord beträgt 1,39 Millionen Quadratkilometer, basierend auf der Differenz der linearen Trendwerte in den Jahren 2021 und 1979, was ungefähr der Größe von Peru entspricht. Mittlerweile verläuft die Meereiskonzentration am unteren Ende der zweifachen Standardabweichung des langjährigen Mittelwertes (siehe Abbildung 5), was auf eine sich deutlich entwickelnde Eisschmelze hindeutet.

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