Dr. Ilka Peeken

Foto: Kerstin Rolfes
Welche Aspekte untersuchst du als Meeresbiologin im Forschungsgebiet Meereis?
Der Lebensraum Meereis ist gesellschaftlich nicht sehr präsent, aber man sollte nicht denken, dass dort kein Leben stattfindet. Als Meeresbiologin beschäftige ich mich mit Fragen, wie überhaupt ein Leben im Meereis möglich ist, was dort lebt und wie es das Nahrungsnetz der Polargebiete beeinflusst. Und dann untersuchen wir natürlich auch, wie die Veränderung des Meereises sich auf die Biodiversität der Polargebiete auswirkt und welche Folgen das hat. Das ist aber alles gar nicht so leicht, weil wir früher nur schwer in die Gebiete gekommen sind und jetzt, wo wir große Mengen des mehrjährigen Eises verloren haben, kommen wir zwar besser dort hin, aber uns fehlen die Vergleichsdaten bevor es sich verändert hat.
Welchen Beitrag kann meereisportal.de zum Wissenstransfer leisten?
Meldungen zum Thema Meereis müssen schon sehr schockierend sein, um in die Öffentlichkeit zu kommen und detaillierte Informationen über biologische Vorgänge wirken oft sehr kompliziert und nicht nachvollziehbar. Wir wollen und können hier allgemein verständlich argumentieren und erklären, ohne dabei aktivistisch auszuwählen oder bei den Beiträgen in den Tiefen der Forschung zu versinken.
Welche Möglichkeiten siehst du in einer stärkeren Auseinandersetzung mit dem Thema?
Jeder Einzelne hat die Möglichkeit, seinen Alltag zu hinterfragen und mit kleinen Entscheidungen große Auswirkungen hervorzurufen. Der Verbraucher hat nicht nur großen Einfluss auf den Markt, sondern auch auf die Natur. Sensibilisierung und eventuelle Handlungsvorschläge sind der Schlüssel.
Wenn ich jemandem erklären muss, was ich den ganzen Tag mache…
Ich analysiere Forschungsergebnisse, schreibe Ergebnisse, Manuskripte, Anträge für Forschungsgelder oder auch mal Pressemitteilungen zu Forschungsergebnissen. Außerdem bereite ich Vorträge für Fach- und fachfremdes Publikum vor. Zum Alltag gehören aber auch die Bestellung von Forschungsutensilien, das Analysieren von Proben und die Vorbereitung von Schiffsexpedtionen. Auf dem Schiff werden Eiskerne gebohrt und ein wesentlicher Teil der Arbeit ist dann das Filtrieren von Unmengen von Eis- und Meerwasser, welches später am AWI analysiert wird.
Kontaktdaten:
E-Mail: ilka.peeken(at)awi.de
Telefon: 0471-4831-1626
Weitere Informationen und Publikationen finden Sie unter: https://intranet.awi.de/nc/mitarbeiter/einzelansicht/employees/ilka-peeken.html