Zeitreihen
Den täglichen Karten der Meereiskonzentration kann man die Fläche der insgesamt vom Meereis beeinflussten Gebietes entnehmen. Trägt man diese für jeden Tag in ein Diagramm ein, erhält man die Zeitreihe der Meereisausdehnung in der Arktis (Abb. 1) und der Antarktis (Abb. 2).
In Abbildung 1 erkennt man für die Arktis folgendes deutlich:
- graue Kurve: das jährliche Auf und Ab der Meereisausdehnung zwischen etwa acht und sechszehn Mio. km2 (grau), also ein jährliches Gefrieren und Schmelzen von jeweils etwas acht Mio. km². Eine so große Fläche (zum Vergleich: Fläche Europa zehn Mio. km²), ist nur mit Satellitenmethoden zu überwachen.
- blaue Kurve: die jährlichen Maxima Februar/März nehmen über die Jahre leicht ab, von circa sechzehn auf circa fünfzehn Mio. km2
- rote Kurve: die Minima jeweils im September nehmen stark ab von anfänglich sieben auf circa fünf Mio. km². Im Jahr des historischen Minimums 2012 war der Wert mit circa 3,5 Mio. km² sogar halbiert.
- Alle Minima seit 2007 waren niedriger als alle Minima vor 2007 (blaue waagerechte Linie)
- Die Fläche der jährlichen Minima ist gleichzeitig ein Maß für die Fläche des Eises, welches einen Sommer überlebt hat, also des mehrjährigen Eises. Es ist im Durchschnitt dicker, weil es zu Beginn des Winters schon eine gewissen Eisdicke besitzt, zu der die im aktuellen Winter dazugefrorene Dicke hinzukommt.
- Die Differenz Minima-Maxima, also blaue minus rote Linie, ist ein grobes Maß für die jährlich neu gebildete Eisfläche. Diese Fläche nimmt über die Jahre zu. Dieses erstjährige Eis ist dünner als das mehrjährige Eis.